Heute ist wieder so ein Tag, wo mich all das Leid der Welt anfällt: Der Krieg in der Ukraine will kein Ende nehmen – immer mehr Menschen zahlen dies mit ihrem Leben. Unsere Gesellschaft spaltet sich zunehmend – Parteien, die diese Spaltung vorantreiben, ziehen daraus politisches Kapital. Im ländlichen Raum schließen wichtige infrastrukturelle Einrichtungen und machen so vor allem für ältere Menschen das Leben schwieriger. Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer spürbarer, und, und, und … – ja – heute ist so ein Tag, wo mich alles Leid der Welt wieder Mal belastet. Und nirgends ist eine moralische Instanz sichtbar, die dem Hass, der Unversöhnlichkeit, der Spaltung etwas entgegensetzen kann und als verbindendes Element in der Gesellschaft akzeptiert wird. Selbst die Kirchen haben ihre Bedeutung verloren und immer mehr Menschen kehren ihnen den Rücken. Da begegnet mir ein Spruch von Christa Spilling-Nöker – wieder so eine Lieblingsdichterin von mir:
„Wage neuen Lebensmut – Nichts wird mich in Zukunft lähmen und mir meinen Lebensmut rauben. Das Leben darf auch morgen noch mit mir gegen den Tod rechnen.“
Christa Spilling-Nöker
Das ist vielleicht die Stärke des christlichen Glaubens – dass man immer wieder die Kraft bekommt zum Aufstehen gegen den Tod, gegen den Hass, für Versöhnung und für ein besseres Miteinander – und dass man dabei viele auf seiner Seite weiß. Da braucht es Orte, wo das erfahren werden kann – und davon ist hier in der neuen Ausgabe der ZUsammenKUNFT KIRCHE wieder die Rede.
Schauen Sie sich allein das umfangreiche Programm an, das die Arbeitsgruppe Kirche zum Landeserntedankfest auf die Beine stellt unter dem Motto „Eine Frage der Ähre“. Oder der Michaelismarkt mit dem Handwerkergottesdienst zum Abschluss oder die vielen Gottesdienste, um nur einiges zu nennen – also treffen wir uns, um uns gemeinsam für den Weg zu einem besseren Miteinander zu stärken.
Ihr
Peter Ruf