Zur neuen Ausgabe: Archiv
„ich fremdel nun mit diesem Land“, hat ein Theaterintendant nach der letzten Landtagswahl gesagt. 15 Jahre hat er sich mit seinem Theater für ein gutes Miteinander und eine faire Streitkultur eingesetzt – und nun dieses Ergebnis. Ich kann dies nachempfinden – ich fremdel auch mit diesem Land. Und was nun? Ich denke, für Christen ist dies der Normalfall, wenn sie in einer Umwelt leben, in der christliche Werte keine Bedeutung mehr haben. Dies haben viele von Ihnen, die in der DDR groß geworden sind, mehr erlebt, als ich als „Wessi“. In dieser Situation ist es wichtig, dass man sich Oasen sucht, in denen man sich zuhause fühlen kann. Es klingt vielleicht eigenartig – aber da hat es mir geholfen, diese neue Nummer der ZUsammenKUNFT KIRCHE zusammenzustellen. Da habe ich wieder neu entdeckt, wie viele Oasen es gibt hier in unserem Kirchspiel, wo das Miteinander und das Füreinander im Mittelpunkt steht und das Mutmachen für die nächste Wegstrecke. Da wird in Nenkersdorf die Orgel wieder eingeführt, nachdem sich viele für die Restaurierung eingesetzt haben. Da treffen sich Jugendliche aus ganz Sachsen und üben gemeinsam ein Musical ein zum Thema Mut, Toleranz und Versöhnung. Da gibt es Konzerte, die einem Kraft geben können für die nächsten Schritte. Da treffen sich Chöre und haben Spaß am gemeinsamen Singen, obwohl ein hauptamtlicher Kantor im Moment fehlt. Da wird der Martinstag mit Kindern gefeiert und so vermittelt, wie wichtig es ist, sich für den Nächsten einzusetzen. Da treffen sich viele Menschen in Kreisen, um gemeinsam das Leben zu feiern, …
„Steh auf und iss“, heißt es in der Losung vom 4. September und Elia bekam die Kraft für 40 Tage Wanderung durch die Wüste. Diese Kraft wünsche ich Ihnen und vielleicht werden Sie durch die Lektüre der neuen Ausgabe von ZUsammenKUNFT KIRCHE auf Orte aufmerksam, an denen Sie Kraft tanken können.
Seien Sie Gott befohlen
Ihr Peter Ruf