Zusammen mit dem Geithainer Land Kirche gestalten
Vom 1. Januar 2025 an werden die Kirchspiele Kohrener Land – Wyhratal und Geithainer Land zusammen ein Kirchspiel bilden. Das folgt aus den Beschlüssen, die Landes- und Kirchenbezirkssynode in den Jahren bis 2018 gefällt haben. Es ist also keine neue Entwicklung, sondern steht schon länger im Raum. Da wir aber in unseren derzeitigen Strukturen mit dem Auf- und Umbau gut ausgelastet waren, haben wir diese geplante Anpassung etwas aus dem Blick verloren. Die Landeskirche erinnert nun daran und gibt Stellen nur dann zur Besetzung frei, wenn auch die Hausaufgaben für die Strukturen gemacht sind.
Unser Kirchspiel spannt sein Dach dann von Lunzenau bis zum Wyhratal und von Bocka bis nach Nauenhain. Wir werden zusammen 25 Gemeinden mit 39 Kirchen, neun Gemeindebüros/ Ansprechstellen, eine gemeinsame Leitung – den Kirchenvorstand und 25 Kirchgemeindevertretungen haben.
Hintergrund der Entscheidung sind langfristige Überlegungen der Sächsischen Landeskirche: Nach den Erfahrungen der Veränderungsprozesse in der DDR und nach 1990 hat die Landeskirche entschieden, Strukturen zu errichten, die mindestens bis 2040 Bestand haben können – in der Überlegung der Kirchenleitung aber auch noch deutlich länger. Bedingung dafür ist, dass es perspektivisch mindestens 4.000 Gemeindeglieder in solch einer Struktureinheit gibt. Der Kirchenbezirk hat diese Überlegungen in einer Kirchenbezirkssynode 2018 umgesetzt. Und da das Kirchspiel Kohrener Land – Wyhratal die vorgesehene Größe unterschreiten, ist das Zusammengehen mit dem Kirchspiel Geithainer Land notwendig.
Niemand aus dem Team unseres Kirchspiels hat die Idee, sich auf eine Zentrale zurück zu ziehen und „in der Peripherie“ die Lichter aus zu machen. Alle sind nach Kräften tätig und viel unterwegs.
Wie kann es aussehen? Das Geithainer Land und wir haben eine ganz ähnliche Struktur: Es gibt dann 25 Gemeinden, in denen es Gottesdienste und Gemeindele-ben gibt. Je eine Pfarrperson ist für einen Seelsorgebezirk verantwortlich. Auch die Mitarbeitenden in Kirchenmusik und Gemeindepädagogik werden nach Absprache im Team und mit dem Kirchenvorstand ihren geographischen und inhaltlichen Schwerpunkt setzen. Niemand muss hier also überall sein. Die Verwaltung ist eine gemeinsame im Kirchspiel, die über Sprechstellen / Kirchgemeindebüros vor Ort erreichbar ist.
Aller Einsatz der Mitarbeitenden muss natürlich zu deren Möglichkeiten passen – also 25 Büros, die täglich besetzt sind oder Sonn- oder Feiertag 39 Gottesdienste – das bekommen wir einfach nicht hin.
Was sich sichtbar ändert: Ein gemeinsamer Kirchenvorstand hat dann die Verantwortung für das Ganze. Es soll einen Namen für das Kirchspiel geben und wir Mitarbeitenden stimmen uns regelmäßig ab. Aber Kirchweih in Greifenhain, Weidegottesdienst in Prießnitz oder Gottesdienst zum Töpfermarkt in Kohren-Sahlis – das soll es weiterhin geben. Manches wird leichter miteinander. Anderes braucht unbedingt Absprache und Informationsfluss zwischen den Beteiligten. Die Rolle der Kirchgemeindevertretungen gewinnt hier noch mehr an Gewicht und sicher ist es sinnvoll, dass in den Seelsorgebezirken die Planungen eng verknüpft bleiben.
Wir laden sie ein, den Weg ins neue Kirchspiel mit Ihrem Gebet, Ihren Fragen und Impulsen mit zu begleiten. Gemeinde wird dort bestehen, sich die Gläubigen unter dem Evangelium versammeln und die Sakramente dem Evangelium gemäß gereicht werden (Augsburger Bekenntnis, Artikel 7).
Menschlich wird’s gut gehen, wenn wir einladend leben, beieinander bleiben und die Vielfalt achten.
Hendrik Pröhl