Aus allen Richtungen ist sie sichtbar, die hübsche barocke Dorfkirche mit ihrem hohen Turm und dem auffallenden grünen Farbanstrich. Sie wurde auf den Resten einer älteren Kirche errichtet, von welcher der romanische Taufstein aus Porphyr erhalten ist.
Außerdem gibt es eine größere Anzahl frühgotischer Schnitzfiguren, die in der neuen Kirche keinen Platz fanden und wohl auch nicht mehr dem Zeitgeschmack entsprachen. Nachdem sie jahrhundertelang unbeachtet auf dem Dachboden der Elbisbacher Leichenhalle gelegen hatten, entdeckte man sie 1933 wieder, hatte aber auch keine Verwendung für sie, sondern lagerte sie auf dem Dachboden der Kirche ein. 1968 gelangten sie nach Borna und wurden dort weitere fünfzig Jahre in der Stadtkirche eingelagert. Erst im September 2021 wurden sie vom Landesamt für Denkmalpflege mit Einverständnis der Elbisbacher Kirchgemeinde nach Dresden geholt. Dort beschäftigen sich seither Studenten der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Studiengang Restaurierung, eingehend mit diesen wertvollen alten Skulpturen. Sie werden gereinigt, und die erhaltene Farbfassung wird konsolidiert. Was danach mit ihnen geschehen soll, wo sie einen Platz finden werden, darüber herrscht noch keine Einigkeit. Jedenfalls sollen sie in einen Kirchenraum zurückkehren und nicht wieder auf einem Dachboden verschwinden.
1728 wurde wegen „starker Baufälligkeit und allzu engen Raumes“ der Bau einer neuen Kirche beschlossen, doch erst im Mai 1747 konnte mit dem Bau begonnen werden. Zum Vorbild diente die 1741 erbaute Dorfkirche in Trages. Am 4. Advent 1748 konnte die neue Kirche eingeweiht werden.
Es ist eine helle, freundliche Barockkirche mit einem Kanzelaltar, über dem, umgeben von einem Strahlenkranz, der hebräische Gottesname JAHWE zu lesen ist. Alle barocken Ausstattungsstücke sind in weiß-blau-gold gehalten. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1758. Sie wurde von dem Bad Dübener Orgelbaumeister Hübner erbaut und hat einen hohen, in manchen Registern ziemlich schrillen Klang.
Die Kirche besaß ursprünglich drei Glocken. Zwei von ihnen sind dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen. Nur die 1829 gegossene große Glocke ist erhalten geblieben. Seit einigen Jahren sammelt die Gemeinde Spenden für die Neuanschaffung einer zweiten Glocke. Die Elbisbacher Gemeinde ist klein. Doch zu den Gottesdiensten, die möglichst vierzehntäglich stattfinden, kommen in aller Regel eine ganze Reihe von Prießnitzer Gemeindegliedern dazu. Auch Gäste aus anderen Gemeinden sind gern gesehen und werden freundlich begrüßt und hineingenommen in das gemeinsame Gotteslob.