Letzte Änderungen: 31.01.2023 WN
Christuskirche in Rüdigsdorf
Der Architekt Oscar Mothes erbaute hier in Rüdigsdorf eine Kirche, die in der Schlichtheit und Geradheit dem Protestantismus entspricht, dabei auf die Formensprache der Gotik zurückgreift. In nur einem Jahr Bauzeit entstand in den Jahren 1848/49 – unter Einbeziehung der Mauern des Vorgängerbaus – eine der ersten neogotischen Kirchen in Sachsen. Mothes, ein Schüler Gottfried Sempers, war damals gerade zwanzig Jahre alt. An der Ausgestaltung der Kirche waren weitere namhafte Künstler des 19. Jahrhunderts beteiligt. Im Mittelpunkt der Kirche steht der auferstandene Christus, wie ihn die Hinterglasmalerei des Altargemäldes zeigt. Die Entwürfe zu diesem lieferte der Leipziger Maler Gustav Jäger. Beeinflusst von der Gotik sind die Kanzel, der Altar und das Orgelgehäuse, die der Bildhauer Paul Syberg schuf.
Sie ziert feines Maßwerk, wobei vor allem die Gestaltung der Kanzel in Form eines Weinstocks heraussticht. Kleine kunsthistorische Kostbarkeiten stellen zwei kleine Glasfenster in der Patronatsloge dar. Sie zeigen zum einen Maria mit dem Kind und zum anderen Johannes den Täufer. Die Entwürfe wurden von Eduard Bendemann und Julius Schnorr von Carolsfeld geliefert. Die Vorlagen für das Kruzifix und ein Bildnis des Patronatsherrn Wilhelm Leberecht Crusius gehen auf den Bildhauer Ernst Rietschel zurück. Crusius war es auch, der den Bau finanzierte. Ausstattung und Gestaltung der Kirche sind weitgehend erhalten. Einzig der Treppenturm, der zur Patronatsloge führte, musste wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Die Christuskirche in Rüdigsdorf ist ein schönes Beispiel, wie mit dem Rückgriff auf alte Formen eine moderne, der Zeit entsprechende Kirche entstand.(Text entnommen aus: www.kirchenerkundung.de ).
Hier gibt es auch einen Kurzfilm über die Kirche.